Montag, 26. Oktober 2009

Südinsel Rundreise 27.09 - 11.10.2009

Da Menno und ich zwei Wochen Schulferien hatte, machten wir eine Rundreise ohne uns dabei an einen festen Plan zu halten. Wir ließen uns die Spontanität und das Abenteuer nicht nehmen und entschieden uns gewissermaßen an jeder Kreuzung aufs neue in welche Richtung wir fahren. Lebensmittel hatten wir in Dunedin für ca. 2 Wochen eingekauft. Allerdings beschränkte sich die Auswahl auf: Nudeln mit Sauce, Reis mit Sauce, Kartoffeln mit Beilage. Das Frühstück waren meisten Wheat-Bix mit Rosinen und Haferflocken. Wir haben uns also so ernährt, dass wir nicht andauernd Hunger bekamen und es war auch recht günstig. Wir haben uns ein einziges Mal den Luxus "Fleisch" gegönnt und Hamburger gemacht. Geschmeckt hat es auf jeden Fall immer.

In Bluff; die Ketten symbolisieren die Zugehörigkeit Steward Islands zu Neuseeland

Wo haben wir geschlafen?
Wir haben uns nach diversem Probeliegen für mein Auto entschieden und es daraufhin luxuriös ausgebaut. Mein Gastvater gab uns zwei super bequeme Schaumstoffmatrazen und wir durften uns an seiner Werkstatt bedienen und bauten uns eine Holzunterlage die die hintere Sitzbank verlängert. Am Ende hatten wir in den Fußräumen der 3 hinteren Sitze jede Menge Stauraum. Zum Schlafen mussten dann nur unsere Rücksäcke und Kochuntensilien auf die Frontsitze umgeräumt werden.
Morgens waren die Fenster immer total beschlagen. Wenn man das Fenster berührt hat, bahnten sich sofort Tropfen ihren Weg der Scheibe entlang. Teilweise haben wir uns durch die beschlagenen Scheiben komische Blicke und Gelächter eingefangen. Wir waren jedoch nicht die einzigen die so unterwegs waren.

Jetzt aber zu unserer Route.
Wir starteten am Samstag Morgen gegen 11 Uhr und fuhren einfach Richtung Süden los. Unser erster großer Stop sollte Bluff werden. Der Weg führte uns entlang der Southern Scenic Route. Diese Strecke ist speziell ausgeschildert und auf ihr pilgern die Touristen in Massen. Im allgemeinen gibt es nur zwei Möglichkeiten sich die Südinsel Neuseelands anzusehen. Die meisten Touristen fahren immer der Küste entlang sofern dies möglich ist. Man fährt also entweder im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn. Wir fuhren im Uhrzeigersinn herum. Die Touristen die sich für die selbe Route entschieden hatten, sahen wir immer wieder. Es gab einen blaulackierten VW T2 Bus mit dem Kennzeichen TI128, diesen T2 haben wir alle 100km irgendwo gesehen. Früher oder später hat man alle wieder getroffen.

Die ROUTE

Die Southern Scenic Route führte uns an wunderschönen Buchten mit Leuchtürmen vorbei an den Catlins (sehr bekannte Gegend die als sehr naturbelassen gilt) bis nach Bluff. Dabei versäumten wir es nicht den südlichsten Punkt Neuseelands zu besuchen.
Leider habe ich nicht die Zeit alles haargenau zu beschreiben, aber ich denke das wäre auch eher langweilig. Deswegen will ich nur ein paar Highlights hervorheben.

Milford Sound:
Milford Sound mit seinem Mitre Peak ist wohl die Touristenattraktion Neuseelands und wohl auch eines der bekanntesten Fotomotive.
Hier gönnten wir uns für $75 eine 2 stündige Rundfahrt die uns bis ans Ende des Fjords führte. Wir hatten traumhaftes Wetter und es war wirklich ein grandioser Vormittag. Hier komm ich gerne noch einmal her.
Mitre Peak
Die Spiegel Seen auf dem Weg nach Milford Sound

Irgendwo an der Westküste, Jacksons Bay

Franz-Joseph-Glacier:
Ort und Gletscher haben den gleichen Namen. Hier buchten wir für $160 den Alldaytrip. Das ist eine geführte Tour auf den Gletscher. Dies war meine erste Gletscherbesteigung dieser Art. Es war fantastisch. Wir hatten absolut perfektes Wetter. Keine Wolke ließ sich am Himmel blicken und in der Nacht war es sau kalt. Wir hatten eine dicke Eisschicht auf dem Auto. Durch die Kälte und die Sonne wirkt das Eis so blau wie man es sich immer vorstellt. Die Eindrücke waren wirklich einzigartig. Leider konnte man das alles nur mit Sonnenbrille genießen. Die $160 haben sich absolut gelohnt.
Meine Wenigkeit in einer Eishöhle auf dem Franz Joseph Gletscher

Puranaki Pancake Rocks & Blowwholes
Wenn man mal an der Westküste ist darf man auf keinen Fall die Puranaki Pancake Rocks verpassen. Das sind Felsen die wie aufeinandergeschichtete Pfannkuchen aussehen. Wir waren dort am späten Nachmittag, deshalb stand die Sonne ein wenig ungünstig aber wir haben den Anblick ohne Zweifel trotzdem genossen. Dies ist eine der typischen Touristenattraktionen und man fühlt sich überhaupt nicht mehr wie im wilden Neuseeland. Das ist eher ein Ort an dem hunderte von Touristen von riesen Bussen ausgespuckt und wieder eingesaugt werden.
Menno und mir ist dieser Massentourismus bitter aufgestoßen, weil er so überhaupt nicht zum Lifestyle der Neuseeländer passt.Das war für uns nicht Neuseeland wie wir es sonst kennen. Unberührte Natur, Regenwälder, Wälder bis ans Meer, das ist das Neuseeland das man sich unbedingt ansehen sollte.

Kaum zu erkenn, aber es sind die Pancake Rocks

Zum Schlafen suchten wir uns immer möglichst einsame Stellen in der Nähe der Küste, eines Sees oder eines Flusses. Die Ufer dieser Gewässer beherbergen zwar Millionen von Sandflies die einen wortwörtlich auffressen wir konnten uns der Magie der Natur trotzdem nicht entziehen. Wir hatten Bilderbuch Sonnenaufgänge und perfekte Sonnenuntergänge. Allgemein hatten wir Regen, Sonne und Schnee. Manchmal alles am selben Tag.

Irgendwo an einem See, aber ich weiß nicht mehr wo
Auf diese Vögel, Kiwis soll man hier Acht geben!
Wohl der spektakulärste Sonnenuntergang unserer Reise in Charleston

Kilometerstand wieder daheim in Mosgiel: 3659km

Es war ein unbeschreiblich schöner Roadtrip. Einmalige Augenblicke. Man kann es nicht beschreiben, man muss es einfach gesehen haben. Aber als Tourist erlebt man Neuseeland nur am Rande und nicht wie die Menschen hier ticken. Aber ich bin ja zum Glück nur Teilzeit Tourist ;)

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